Die Natur des Erlebens und die Kultur der Wertung. Historische und systematische Anmerkungen zu Heinrich Rickerts Kritik der Lebensphilosophie

Autor/innen

  • Alan Schink

Abstract

Der Aufsatz ist ein historischer und systematischer Kommentar zur Kritik der Lebensphilosophie von Heinrich Rickert. Der Neukantianer Rickert erkannte wohl als Erster die Bedeutung des Lebensbegriffs für die verschiedenen europäischen Strömungen in den Bereichen der Kunst, der Wissenschaft und der Philosophie zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die sich der Vernunft und dem Intellektualismus entgegenstellten. Die Lebensphilosophie stellte für Rickert trotz der Anerkennung einiger ihrer Motive in erster Linie ein Modephänomen dar. Das Hauptanliegen dieses Aufsatzes ist zu zeigen, inwiefern Rickerts großteils sehr stringente und zwingende Darstellung und Kritik der Lebensphilosophie zugleich eine Streitschrift mit polemischem und dogmatischem Gehalt ist. Rickert kritisiert vor allem die Vermischung unterschiedlicher Lebensbegriffe durch die Lebensphilosophen, während er selbst einen primär negativen und einseitigen Begriff des Lebens verwendet.

The paper is a historical and systematic comment on the critique of Lebensphilosophie (philosophy of life) by German philosopher Heinrich Rickert. The Neo-Kantian Rickert is supposed to be the first to have recognized the importance of the notion of ‚life‘ in the different Continental tendencies in the fields of arts, science and philosophy, which were opposing reason and intellectualism in the beginning of the 20th century. For Rickert, Lebensphilosophie was a popular phenomenon, while at least some of its motives were justified. The paper’s thesis is, that whereas Rickert’s critique is predominantly very well argumented, there is a polemic and dogmatic side to it. Rickert’s main point is that the protagonists of Lebensphilosophie confuse different notions of life, while he is developing his own negative and biased concept of life.

Downloads

Veröffentlicht

16.10.2014

Ausgabe

Rubrik

Aufsätze